„Evita“

18 Jun

Musical von Tim Rice und Andrew Lloyd Webber / Premiere an der Staatsoperette Dresden am 27. Juni 2014

Pressemeldung der Firma Staatsoperette Dresden

Argentinien 1934: die fünfzehnjährige, unehelich geborene Eva Duarte hängt sich an den durchreisenden Tangosänger Magaldi, der sie aus der Provinz mit in die Hauptstadt Buenos Aires nimmt. Dank ihrer zahlreichen einflussreichen Liebhaber schafft die strahlende Schönheit den gesellschaftlichen Aufstieg zur Rundfunksprecherin und Filmschauspielerin. 1944 lernt sie den machtbesessenen Oberst Juan Perón kennen, der – fasziniert von Hitler und Mussolini – sich bis an die Staatsspitze vorkämpft. Als Geliebte und Gattin des Diktators steigt die rasend ehrgeizige Eva zur mächtigen First Lady Argentiniens auf. Der begabten Rednerin gelingt es, die Masse der Besitzlosen, die sogenannten „Descamisados“ (dt. „Hemdlose“), für die Politik ihres Mannes zu mobilisieren. Als Kämpferin für die Rechte der Armen wird „Evita“ zu ihrer Ikone. Doch mit der nach ihr benannten Stiftung, in die jeder Argentinier Geld einzahlen muss, finanziert sie auch ihren zur Schau gestellten Luxus. Damit bleibt Eva Perón nicht nur in der adeligen High Society Argentiniens, sondern auch im Ausland höchst umstritten. Als sie 1952 mit nur 33 Jahren an einer Krebserkrankung stirbt, wird sie vom einfachen Volk zur Nationalheiligen stilisiert.

„Evita“ 1987 – die spektakuläre DDR-Erstaufführung an der Staatsoperette Dresden

1987 gelang es Reinhold Stövesand, dem damaligen Intendanten der Staatsoperette Dresden, mit der DDRErstaufführung von „Evita“ ein theatralisches Großereignis nach Dresden zu bringen. Am 28. Mai erlebten die Zuschauer eine brisante und innovative Premieren-Aufführung: „Regisseur Walter Niklaus formte die Story in bestürzendem Wirbel zu einer spannenden, politisch aktuellen Revue, die mahnend ins Heute wies“ (Neues Deutschland). Zur Premiere konnte man Bettina Weichert in der Titelrolle erleben, die „Evitas Charme, posierende Schönheit, Herzenskälte und rücksichtsloses Machtstreben […] mit außergewöhnlichem Können charakterisierte“ (Sächsische Zeitung). In weiteren Aufführungen wurde die Partie der Eva Perón auch von Cornelia Drese übernommen. Der charismatische Hans Großer interpretierte einen äußerlich kalten Machthaber Juan Perón, Gottfried Richter führte als Erzähler Ché durch die widersprüchliche Lebensgeschichte von Argentiniens First Lady und wurde „mit einem Schlag der ungekrönte Musicalist unseres Landes“ (Die Union). „Evita“ erlangte an der Staatsoperette Dresden in kurzer Zeit Kultstatus und wurde zur Legende.

„Evita“ 2014 – die Rückkehr einer Legende

In der Neuinszenierung der Staatsoperette werden die vielen Facetten Eva Peróns beleuchtet, deren politisches und privates Handeln vor allem von ihren Gefühlen und Instinkten gesteuert wird. Ihr Werdegang aus der niedrigsten Klasse zur einflussreichen Präsidentengattin war nur dank der damals neuen technischen Medien Radio und Film möglich, die – von der Propaganda schamlos ausgenutzt – „Evita“ in jeden argentinischen Haushalt brachten und so zu einem Medienstar machten. Schon Textautor Tim Rice hatte erkannt, dass Extremisten eine Gefahr darstellen, die um so größer wird, je attraktiver sie sind. Die Figur des Ché ist im Gegensatz zur DDR-Erstaufführung nicht mit dem kubanischen Revolutionär Ernesto „Che“ Guevara (1928 – 1967) identisch. Ché ist vielmehr ein einfacher Mann aus dem Volk, der mit seinen bissigen Kommentaren Regisseur Winfried Schneider zusätzlich die Möglichkeit gibt, die Schattenseiten der peronistischen Diktatur, die bis heute verklärt wird, zu zeigen. Dass das Musical „Evita“ nichts an tagespolitischer Aktualität eingebüßt hat, zeigt ein Blick ins moderne Argentinien: Dort huldigt die amtierende Präsidentin Cristina Fernández de Kirchner derzeit offen dem Peronismus und plant ein gigantisches Mausoleum für Eva und Juan Perón.

„Evita“ – Ikone der Popkultur

1973 hörte der britische Autor Tim Rice während einer Autofahrt im Radio die letzte Folge einer mehrteiligen Serie über Eva Duarte de Perón. Die schillernde Biografie der Gattin des argentinischen Diktators Juan Perón ließ Rice nicht mehr los und er entwickelte daraus für den Komponisten Andrew Lloyd Webber – nach „Joseph and the Amazing Technicolor Dreamcoat“ und „Jesus Christ Superstar“ – ihr drittes gemeinsames Musical. Rices zynische Texte zeigen Evita nicht als Heilige der besitzlosen Massen, sondern als eine unangenehme Frau. Ähnlich vielgestaltig wie die Hauptfigur ist auch Webbers Musik: lateinamerikanische Rhythmen wie Samba und Tango verschmelzen mit klassisch-romantischen Klängen, die in Evitas Ansprache „Wein‘ nicht um mich, Argentinien“ ihren Höhepunkt finden. 1976 veröffentlichten Rice und Webber das durchkomponierte Musical „Evita“ zunächst als Doppelalbum auf Schallplatte. Als ausgekoppelte Single beherrschte der Song „Don’t cry for me, Argentina“ wochenlang die internationalen Charts. Die 1978 in London uraufgeführte Bühnenversion wurde zum Welterfolg und machte aus Eva Perón eine Ikone der Popkultur, die auf diese Weise auch denen bekannt wurde, die bisher noch nichts von dieser historischen Persönlichkeit gehört hatten.

Evita

Gesangstexte von Tim Rice

Musik von Andrew Lloyd Webber

Inszenierung der Originalproduktion von Harold Prince

Deutsch von Michael Kunze

Musikalische Leitung: Peter Christian Feigel

Inszenierung/Choreografie: Winfried Schneider

Bühnenbild: Roy Spahn

Kostüme: Thorsten Fietze

Choreinstudierung: Thomas Runge

Dramaturgie: Heiko Cullmann

Technische Leitung: Mario Radicke

Sound Design: Andreas Balaskas

Evita: Olivia Delauré/Femke Soetenga

Ché: Marcus Günzel/Lars Redlich

Juan Perón: Christian Grygas/Bryan Rothfuss

Magaldi: Frank Ernst/Hauke Möller

Peróns Geliebte: Jeannette Oswald/Julia Steingaß

Ballett, Chor, Orchester der Staatsoperette Dresden

Kinderchor der Staatsoperette Dresden (Einstudierung: Katharina Scheliga)

MusicalChorDresden (Einstudierung: Cornelia Drese)



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